Knapp 2,8 Mio. Tiere mussten 2009 in deutschen Forschungslabors leiden (Die Zahlen sind dem aktuellen Tierschutzbericht der Bundesregierung 2011 entnommen, Daten für 2010 sind noch nicht verfügbar). Mit einem Anstieg um 3,5% gegenüber 2008 befinden wir uns damit auf einem traurigen Höchststand seit Beginn der Datenerhebung 1989. Die Dunkelziffer liegt jedoch weit höher, da weder die durch Haltung und Transport gestorbenen Tiere noch der auf Vorrat gezüchtete „Überschuss“ Eingang in die Statistik findet. Ebenso wenig werden im Rahmen der Genforschung diejenigen Tiere gezählt, die nicht die gewünschten genetischen Veränderungen aufweisen und deshalb getötet werden (schätzungsweise 90%). Auch wirbellose Tiere tauchen nicht in der Statistik auf.
Unsummen an Steuergeldern fließen in die Tierversuchsindustrie und nur ein Bruchteil dessen in die Förderung und Erforschung tierversuchsfreier Verfahren. Doch trotz des enormen Aufwands, den die Tierversuchslobby betreibt, ist bis heute kein Durchbruch bei der Bekämpfung von Krankheiten wie Diabetes, Krebs, AIDS usw. gelungen, und noch immer leiden und sterben zahlreiche Menschen an den Nebenwirkungen von – im Tierversuch als unbedenklich getesteten – Medikamenten. Denn Tierversuche sind nicht auf den Menschen übertragbar, wie viele Beispiele immer wieder belegen (Contergan, Lipobay u. v. m.).
Wir halten Tierversuche aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen für nicht zu rechtfertigen und kämpfen für deren vollständige Abschaffung: Bis dahin jedoch müssen die Auflagen für Tierversuche insbesondere in Deutschland und der EU verschärft und die Förderung tierversuchsfreier Methoden intensiviert werden. Außerdem ist es uns ein großes Anliegen, Studium und Ausbildung ohne „Tierverbrauch“ absolvieren zu können.