Verleihung des Aachener Tierschutzpreises an Dr. Renate Knauf

Würselen. Der Tierschutzverein Arche, Städteregion Aachen, hat im Rahmen eines «Hoffestes für die Tiere» auf dem Gnadenhof in Euchen den Tierschutzpreis 2011 verliehen.

Aachener Tierschutzpreis 2011 für Dr. Renate Knauf: Der Vorsitzende der Arche, Herwig Fassbender (r.), und der Ehrenvorsitzende Peter Küppers überreichten die hohe Auszeichnung. Foto: Wolfgang Sevenich

Damit ausgezeichnet wurde für ihr unermüdliches Engagement die Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Würselener Stadtrat, Dr. Renate Knauf.

Vorsitzender Herwig Faßbender, selbst Träger des Preises, in seiner Laudatio: «Renate Knauf weiß, dass zum erfolgreichen Tierschutz mehr gehört als gute Absichten.» In einem konkreten Falle hab sie als Huhn verkleidet gegen die Massen-Hühnerhaltung in Legebatterien protestiert. Denn: «Wer Hühner vor der tierindustriellen Verwertung schützen will, muss selbst gackern, um gehört zu werden.»

Für artgerechte Hühnerhaltung

Als Dissertationsthema hatte sich die Betriebswirtschaftlerin «Die Integration von Anforderungen des Tierschutzes in ein Kostenrechnungssystem am Beispiel der Eiererzeugung» gewählt. Wie Faßbender darlegte, habe Dr. Knauf aufgezeigt, dass artgerechte Haltung der Hühner und Gewinn des Hühnerhalters unter einen Hut zu bringen seien. «Aber wir dürfen dann nicht erwarten, dass zehn Eier im Supermarkt einen Euro kosten!»

Zudem sei die Preisträgerin politisch engagiert, ohne Politik als Beruf zu betreiben, wobei der Schwerpunkt ihrer Arbeit auf Tierschutz sowie Natur- und Artenschutz liege, fuhr Faßbender fort. Auf ihre Initiative geht in Würselen der kommunale Taubenschlag zurück. Durchgesetzt hat sie in ihrer Heimatstadt etwa Blühstreifen oder das Standortverbot von Zirkusbetrieben mit Exoten auf städtischen Flächen. Bis zum Bau von Tunneln habe Dr. Renate Knauf zwei Jahre lang Frösche und Kröten über die Straße getragen. Sie habe den Schritt in die Politik gewagt, um etwas für die Tiere bewirken zu können, würdigte der Arche-Vorsitzende die Verdienste der Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Mensch und Tier von Bündnis 90/Die Grünen NRW.

Aus Überzeugung, etwas für die Tiere tun zu können, habe Dr. Renate Knauf bei der beschwerlichen Suche nach einem Doktorvater nicht aufgegeben. Faßbender schloss: «Wer sich so aktiv für Tiere einsetzt – persönlich, politisch und wissenschaftlich – hat ganz bestimmt den Aachener Tierschutzpreis 2011 verdient.»(AN-online, 20.09.2011)

Informationen unter: www.arche-aachen.de (AN-online 15.09.2011)