Klapperschlange auf einer Grünfläche in Köln gefunden!

In Köln-Niehl wurde am Dienstag eine hoch giftige ausgewachsene Klapperschlange gefunden. Das Tier lag zusammengerollt im Gras. Wie das Reptil dort hinkam, ist noch unbekannt. Vermutlich ist die Schlange ausgesetzt worden oder ausgebrochen, wie vor einigen Wochen die Monokel Kobra in Mülheim/Ruhr.

Dieser Vorfall bestätigt erneut, dass Reptilien nichts in Privathänden zu suchen haben.

Die regelmäßig stattfindenden Reptilienbörsen, wo für ein paar Euro diese wunderschönen Exoten vom „Wühltisch“ zu haben sind, sind nicht mehr zu verantworten. Immer ausgefallener, exotischer, gefährlicher und giftiger soll das Tier sein. Laut Bundesamt für Naturschutz steigen die Importzahlen exotischer Tiere rasant an. Die illegalen Importe solcher Tiere nicht mitgerechnet, denn durch die europäische Osterweiterung hat sich ein enormer illegaler Tierhandel entwickelt. Der illegale Tierhandel wird weltweit so professionell betrieben, wie der „Drogenschmuggel“. Schildkröten werden zu hunderten eng im Koffer verschnürt, Leguane und Vögel in enge Plastikröhren gepackt oder seltene Frösche in Trinkflaschen gequetscht. Nach Schätzungen des Amtes für Naturschutz werden pro Jahr ca. 38 Millionen Tiere im Werte von rund einer Milliarde Dollar alleine aus Brasilien hinausgeschmuggelt. Egal ob Wildfang oder Nachzucht, exotische Tiere über Tausende von km in Kisten „on Tour“ zu schicken, bedeutet immer extremes Tierleid und hohe Todesraten in Kauf nehmen. In Deutschland angekommen, erwartet die überlebenden Tiere das Schicksal in „Heimchendosen“ und Terrarien. Man nimmt hohe Verluste in Kauf und jeder, der sich ein exotisches Tier kauft, macht sich mitschuldig.

Des weiteren  kommt die Unwissenheit über die Tiere an Haltung, Lebensraum et. Dazu. Der Handel verschweigt gerne, dass der Haltung von Reptilien das „Gutachten über die Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien“ vom Bundesverbraucherschutzministerium zu Grunde liegt. Viele Kunden würden sich vom Kauf abwenden, wüssten sie das z.B. für eine ausgewachsene 30 cm Bartagame ein 2,4 m langes Terrarium vorgeschrieben ist, für einen Brillenkaiman 24 m in der Länge incl. Wasserteil vorgeschrieben ist. Und das sind nur die Mindestanforderungen! Viele Käufer würden den Rücken kehren, wüssten sie, wie hoch die monatlichen Stromkosten für UV Lampen, Heizsteine uvm sind . Diese müssen Tag und Nacht in Einsatz sein.

Im Sinne des Arten- und Tierschutzes muss der Import und die Haltung von exotischen, oft auch gefährlichen Wildtieren durch Privatpersonen strengstens reglementiert werden. Deshalb wollen wir Grüne eine Positiv-Liste mit den Tierarten einführen, die genehmigungsfrei gehalten werden dürfen.

Eure
Sarah Bähner
Sprecherin der LAG
Tel.: 0163 8340278