Tiertransporte : Sinnloses Tierleid beenden

Sinnloses Tierleid beenden

Jeden Tag werden Tiere auf LKWs geladen und kreuz und quer durch Deutschland, die EU und darüber hinaus gekarrt. Allein 2019 wurden 52.435 lebende Zuchtrinder aus Deutschland in EU-Drittstaaten exportiert. picture alliance
03.09.2020
  • Jeden Tag werden Tiere kreuz und quer durch Deutschland, die EU und darüber hinaus gekarrt. Die Tiere auf diesen Transporten leiden oftmals unter Durst, Enge und Angst.
  • In einer Anhörung im Bundestag sprach ein Experte von einer Beanstandungsquote von bis zu 75 Prozent. Dennoch wurde unser Antrag, die Transporte auszusetzen, von der großen Koalition abgelehnt.
  • Wir Grüne im Budestag fordern eine Begrenzung der Dauer von Tiertransporten. Lebendexporte in außereuropäische Länder müssen verboten werden, wenn der Schutz der Tiere auf dem Weg dorthin nicht gewährleistet werden kann.

Jeden Tag werden Tiere auf LKW geladen und kreuz und quer durch Deutschland, die EU und darüber hinaus gekarrt. Allein 2019 wurden 52.435 lebende Zuchtrinder aus Deutschland in Länder außerhalb des Schenkenraumsexportiert. In unserem Antrag fordern wir das Aussetzen dieser Tiertransporte.

Durst, Enge und Angst

Rinder, oftmals auch hochtragende Tiere, werden über tausende Kilometer gekarrt, zum Teil bis nach Usbekistan, nach Ägypten oder nach Marokko. Die Tiere auf diesen Transporten leiden oftmals unter den klimatischen Bedingungen, unter unerträglicher Hitze bei Fahrten in südliche Länder, unter Durst, Enge und Angst. Kontrollen auf der Straße, die leider viel zu selten stattfinden, weisen eine sehr hohe Beanstandungsquote auf.

In einer Anhörung, die im Bundestag zu diesem Thema stattfand, sprach ein Experte von einer Beanstandungsquote von bis zu 75 Prozent. Dennoch wurde unser Antrag, die Transporte auszusetzen, von der großen Koalition abgelehnt.

Transporte begrenzen, Regeln verbessern

In immer mehr Landesregierungen gilt ein Verbot von Lebendtierexporten. Von der Bundesregierung sind leider keinerlei Bemühungen dazu zu erkennen, aber ein einheitliches Vorgehen der Länder ist dringend geboten.

Nach langjähriger Forderung der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament stimmte im Juli 2020 das Europäische Parlament einem europäischen Untersuchungsausschusses Tiertransporten zu. Der Untersuchungsausschuss wird die Missstände und Verstöße gegen EU-Recht bei Tiertransporten aufarbeiten.

Wir fordern eine Begrenzung der Dauer von Tiertransporten auf vier Stunden innerhalb Deutschlands und acht Stunden bei internationalen Transporten. Lebendexporte in außereuropäische Länder müssen verboten werden, wenn der Schutz der Tiere auf dem Weg dorthin nicht gewährleistet werden kann.

Die viel zu lasche Transport-Verordnung muss überarbeitet werden. Schon innerhalb der EU ist die Einhaltung eines Mindestmaßes an Tierschutz nicht gewährleistet. Und beim Verlassen der EU sind die Transporte eine grausame Blackbox.

Dieses hunderttausendfache Leid wollen wir beenden. Es gibt keinen vernünftigen Grund, der diese Tortur rechtfertigt.