Skrupelloser Welpenhandel

Der Handel mit Welpen ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Das Angebot an jungen Hunden aus Osteuropa ist weitaus größer als die Nachfrage. Die sogenannte Hundemafia macht ein gutes Geschäft, indem Touristen oder Zwischenhändler aus Österreich, Deutschland oder den Niederlanden die jungen Hunde (z,B. auf einem ungarischen Wochenmarkt) zu extrem niedrigen Preisen kaufen und weiterverkaufen.

Auch in Deutschland, Österreich, Belgien, Schweiz und den Niederlanden floriert das miese Geschäft mit den Welpen. Ob im Laden neben Wochenmärkten oder auf einem Parkplatz aus dem Kofferraum heraus, überall wird mit der „Ware“ Hund gehandelt.

In Massenzuchtanlagen unter unvorstellbaren Bedingungen werden die Welpen von ihren zu Gebärmaschinen degradierten Müttern zur Welt gebracht. Sie werden in finsteren, schmutzigen und viel zu kleinen Käfigen gehalten, bekommen kaum etwas zu essen oder zu trinken. Wenige Wochen nach der Geburt (viel zu früh) werden die meist jetzt schon sehr kranken Tiere (ohne Impfung oder Entwurmung) in Kartons oder Taschen gepackt um hunderte Kilometer bis zum nächsten Wochenmarkt, unseriösen Hundevermittler oder anderen Verkaufsplätzen transportiert. Dort angekommen, werden die überlebenden Welpen den Interessenten präsentiert. Entzückt von den süßen Welpen und ohne zu ahnen, was die Welpen bisher durchgemacht haben, aus Naivität entscheiden sich die Interessenten viel zu schnell für den Welpenkauf. Die Welpen haben entweder gar keine oder gefälschte Papiere, sind weder geimpft, gechipt oder entwurmt.

Nach dem Kauf eines solchen Welpen, stammend aus einer „Vermehrerfabrik“ werden die Tiere oft sehr krank. Einige von ihnen sind sehr verstört und ängstlich und andere kann der Tierarzt nicht mehr retten, da durch die fehlenden Impfungen sich Hundekrankheiten wie Staupe, Parvosvirose etc. ausgebreitet haben, die letztendlich zum Tode führen.

Das Ziel muss sein, die Öffentlichkeit über diese Missstände zu informieren, sie vor dem Kauf eines solchen Hundes zu warnen und die Rechtsverstöße auf nationaler und internationaler Ebene zu ahnden, damit dem Welpenhandel entgegengewirkt wird.

Der Kauf eines Hundes sollte nicht spontan getätigt werden. Bevor man sich einen Hund zulegt, muss man sich darüber im Klaren sein, dass er mindestens 10 Jahre alt wird und ein Familienmitglied ist. Hunde kosten Geld (Futter, Zubehör, Tierarzt). Man benötigt für einen Hund Zeit und man muss mit ihm jeden Tag spazieren gehen. Wenn man sich über diese Dinge bewusst ist und fest entschlossen ist, sich ein so wundervolles Tier zu holen, dann informieren sie sich bitte beim Tierschutzverein, Tierheim in ihrer Nähe oder beim VDH (Verein deutsches Hundewesen). Dort kann man sich über seriöse Züchter informieren.

Eure
Sarah Bähner